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1342. Februar 22. Brieg, im Hause des Johann Michaelis (dat.).

i. d. kathedre s. Petri ap.

Cunad v. Falkynbayn u. Mathias v. Mulheym (Mühlheim) bek., daß sie die in ihrem halben Dorfe Cunraczwald (Konradswalde) im Brieger Distrikt gelegene Scholtisei (iudicium), von der seit mehr als 5 Jahren Cunad zwei Drittel u. Mathias ein Drittel ruhig u. ungestört besessen haben, für 45 Mark Prager Groschen polnischer Zahl an ihren Getreuen Hanco, Sohn des Dytwin von Czindal (Zindel), u dessen Erben u. rechtmäßigen Nachkommen mit 2 Freihufen, 1/2 Fleisch- und 1/2 Brotbank, sowie 1/2 Mark auf der halben Hufe nach Herzogs- oder Fürstenrecht (iure ducali seu principali) und auf einer gewissen, rechten Zins zahlenden Hufe, 1 Vierdung Zins von den Gärten, den dritten Pfennig von der Schafherde im halben Dorfe (tercium denarium de ouium grege, qui vulgariter scheftryge dicitur) mit allem Recht, der Herrschaft u. allen Zugehörungen und genannten Erbrechten, so wie ihre Vorgänger u. sie selbst sie bisher besessen haben, zu freier Verfügung, doch unter der Vereinbarung verkauft haben, daß Hanco von der Scholtisei u. den gen. Gütern an Cunad v. Falkenhayn u. Mathias v. Mulheym jährlich zu Michaelis 1 Mark Zins zu zahlen hat, wogegen er von jeder weiteren Zahlung, Kollekte, Angarie etc., auch von jedem besonderen u. allgemeinen Schoß, den der Hzg etwa dem ganzen Lande auferlegt und der auch die Scholtisei beschwert, befreit sein soll, andernfalls die Verkäufer sich zur Wiedererstattung der gen. 1 Mk. Zins verpflichten.

Z.: Herr Arnold gen. von Petirswald (Peterswalde) u. Herr Johann gen. von Borsnicz, Ritter, Heinrich, Hofrichter in Brieg, Symon v. Borow (Bohrau), Hofrichter in Ohlau, Johann Salomonis, Bürger v. Breslau, Nikolaus Schulze in Gerhardisdorff (Giersdorf [Bei Grünhagen a. a. O. fälschlich Gierschdorf], Kr. Brieg) u. der oben gen. Johann Michaelis. Ausgefertigt durch den Notar Paul zu Brieg.


Bresl. Staatsarch. Rep. 135 D 147 (Diplomatar des Brieger Hedwigsstifts), fol. 104, in einem Transsumpt des Brieger Hedwigsstifts vom 24. Mai 1391. Laut Text hingen am Original die Siegel der beiden Aussteller. Unvollständiges Regest bei Grünhagen, Urkunden der Stadt Brieg (Cod. dipl. Sil. IX) Nr. 108.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.